Bereits in einer Urkunde des Papstes Alexander III. aus dem Jahre 1179 war festgehalten, dass Freinberg Besitzung des Domkapitels von Passau war und zur Pfarre Passau, St. Severin gehörte.

Im 12. und 13. Jahrhundert scheint der Name Frienberg wiederholt in Urkunden auf. Schon im Jahre 1689 stand in Freinberg ein kleines Holzkirchlein, das dem heiligen Willibald geweiht war. Diese Tatsache geht aus einer alten Kirchenrechnung hervor, die im Landgericht Schärding vorgelegt wurde.

Im Jahre 1784 brannte dieses Kirchlein ab und die Bevölkerung ging daran, eine neue Kirche zu erbauen.

1786 war dann das Gründungsjahr der Pfarre Freinberg. Als erster Pfarrer war Johann Michael Pillmann tätig. Dieser Pfarrer beschwerte sich in Aufzeichnungen darüber, dass die Freinberger Bevölkerung nicht sehr spendenfreudig beim Bau der neuen Kirche waren. Dies ist auch in der Pfarrkirche ersichtlich. So hat nur das Presbyterium eine gewölbte Decke, wobei für das übrige Kirchenschiff die Gelder für ein Gewölbe nicht mehr ausreichten.

Ein Teil der Einrichtung der neuen Pfarrkirche wurde aus der aufgelassenen Kirche Allerheiligen bei Schärding nach Freinberg gebracht. Auch die ersten Glocken stammen aus dieser aufgelassenen Kirche. Die Bevölkerung von Allerheiligen versuchte dieses "Ausräumen" der Kirche in Allerheiligen zu verhindern. Erst der Einsatz von Soldaten gewährleistete die ordnungsgemäße Übersiedlung der Einrichtung nach Freinberg.

Das Hochaltarbild der Pfarrkirche Freinberg stammt aus der Hand des Künstlers Josef Bergler. Es ist von der Einrichtung der Kirche das wertvollste Stück. Der Künstler Josef Bergler war ein aus Prag stammender Künstler, der im Raume Passau mehrere Kunstwerke schuf. Der vollständige Abschluss der Bauarbeiten der Kirche konnte erst 1791 vorgenommen werden.

Der Kirchturm konnte erst in den Jahren 1858 und 1859 in der heutigen Form vorgenommen werden. Über die Turmkreuzsetzung ist eine Zeichnung des Passauer Malers Moseder vorhanden.
Bei der Franzoseninvasion im Jahre 1809 wurde Pfarrer Pillmann von den fremden Truppen schwer verwundet, weil er seine Pfarre gegen die unverschämten Erpressungen der Besatzer verteidigen wollte.

Im Anfang des 19. Jahrhunderts fiel Freinberg durch verschiedene Verträge wieder zu Passau und erst im Jahre 1815 wurde von Napoleon die Ordnung in Europa wieder hergestellt und Freinberg kam mit dem gesamten Innviertel wieder zur österr. Diözese Linz.

Im Jahre 1827 erblindete Pfarrer Pillmann und lebte sehr zurückgezogen noch 9 Jahre auf dem Schwendinger-Hof in Freinberg-Altweg.

Gegen Ende der 20-iger Jahre des vorigen Jahrhunderts baute ein in Freinberg ansässiger Orgelbauer namens Breinbauer die Kirchenorgel in Freinberg. Die Freinberger Orgel ist das Erstlingswerk des Künstlers.

Breinbauer übersiedelte später nach Ottensheim und gründete dort eine recht erfolgreiche Orgelbaufirma.

Die Pfarrkirche wurde dem hl. Willibald geweiht, es wird berichtet, dass in früherer Zeit am Namenstag des Heiligen immer Kirchweihfeste stattfanden. In alten Chroniken ist vermerkt, dass die Wirte aus Kubing und Esternberg und die Lebzelter aus Passau, Bier und Met ausschenkten. Bei diesen Kirchenweihfesten soll es immer recht lustig zugegangen sein. Im Jahre 1861 fand eine Volksmission statt. Der Pfarrerssohn Pater Josef Prost, ein Redemptorist war wieder in der Heimatpfarre und brachte von Kardinal Wiesemann ein Kreuzpartikel als Spende mit. Der Bischof von Eichstätt in Bayern spendete 1889 eine Reliquie des hl. Willibald, die in der Kirche einen Ehrenplatz erhalten hat. In diesem Zusammenhang wurde die Kirche gänzlich renoviert. Tabernakel, Kirchenbänke, der Fußboden und die schönen Kirchenfenster wurden neu angebracht.

Der erste Weltkrieg brachte auch für die Kirche schwere Einschränkungen und Beschwerden. 1917 mussten die vier Glocken abgeliefert werden.

18 Gefallene und 8 Vermisste betrauerte die Pfarrgemeinde.

Im Jahre 1919 konnte stolz vermerkt werden, dass sowohl Kirche als auch Pfarrhof eine elektrische Beleuchtung erhielten. Die Opferwilligkeit und Spendenfreudigkeit der Pfarrerskinder war Grund dafür, dass bereits 1922 mitten in der furchtbaren Inflationszeit neue Kirchenglocken angeschafft werden konnten.

Weil aber bei der Lieferung der Glocken diese noch nicht bezahlt waren, mußte die kirchliche Weihe und der Glockenaufzug zurückgestellt werden, bis der Obmann des Glockenkomitees durch eine persönliche Spende eines Rindes, die Bezahlung der Restschuld ermöglichte, um die Weihe der Glocken am 9.12.1922 durchfuhren zu können. Die Glocken stammten aus der Meisterwerkstätte Dettenrieder in St. Florian bei Linz.

Auch die Wirren des 2. Weltkrieges wurden für die Pfarre Freinberg spürbar. Viele Pfarrmitglieder wurden von diesem Krieg hinweggerafft. Im Mai 1945 war das Kriegsgeschehen bereits in unserer Pfarre und so brachte der Pfarrer das Allerheiligste der Kirche zum Bauern Friedl vulgo Pröller in Anzberg, um es in Sicherheit zu bringen. 96 Kriegsopfer des 2. Weltkrieges wurden in eine Marmortafel gemeißelt und am Kriegerdenkmal angebracht.

Ende der 60-iger Jahre wurde ein neuer Pfarrhof mit einem geräumigen Pfarrsaal erbaut. Am 9.11.1969 konnte die kirchliche Weihe vorgenommen werden.

In der Pfarrgeschichte sind seit dem ersten Pfarrer Michael Pillmann insgesamt 32 Seelsorger in unserer Pfarre tätig gewesen.

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