Beatenberg-Niederhorn 30.12.2013

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Beatenberg-Niederhorn 30.12.2013

10 years ago

Wie schon im Bericht vom Skilift Hohwald erwähnt liegt beatenberg auf einer Sonnenterasse über dem Thunersee nördlich von Interlaken.
Der Ortsheilige ist St. Beatus Missionar aus Irland. Soll der Legende nach, an den Thunersee gezogen sein und dort aus den Höhlen oberhalb Sundlauenen einen Drachen vertrieben haben. Seine Wohnstätte in der Drachenhöhle wurde zu einem Pilgerort. Auch heute ist die kilometerlange Tropfsteinhöhle mit unterirdischen Seen eine Hauptattraktion der Ortschaft.

Der Ort war dank seiner bombastischen Aussicht schon sehr früh ein Ziel für den Fremdenverkehr.
Zur besseren Verkehrstechnischen Erschliessung Beatenbergs, wurde schon 1889 von der Beatenbucht am Thunersee eine Standseilbahn an den Westrand von Beatenberg gebaut. Anfänglich war die Talstation nur per Schiff erreichbar. Ab 1911 wurde die Bahn elektrifiziert und mit einer automatischen Ausweiche ausgerüstet (Vorher Wasser mit 3 Schienen und Bremszahnstange) Ab 1914 wurde eine elektrische Schmalspurbahn (Überlandtram) vom Thun über Gunten, Beatenbucht bis nach Interlaken in Betrieb genommen.

Mit dem zweiten Weltkrieg erfolgte ein drastischer Einbruch im Tourismus. 1939 wurde der Bahnabschnitt Beatenbucht-Interlaken eingestellt und abgebrochen.
1946 Nach dem zweiten Weltkrieg entschloss man sich das Niederhorn oberhalb Beatenbergs durch eine Bergbahn zu erschliessen. Die Wahl viel auf eine damals moderne kuppelbare 2er Sesselbahn System Von Roll 101. Die Talstation befand sich, zum gefallen der ansässigen Hotellerie, direkt in der Ortschaft Beatenberg und nicht bei der Bergstation der Standseilbahn.

Die neue Sesselbahn führte zuerst bis Vorsass und in einer zweiten Sektion bis auf das Niederhorn 1950müM. Anfänglich besass die Bahn aufgrund Kriegsbedingtem Materialmangels nur Holzmasten.
1952 wurde die Schmalspurbahn durch einen Trolleybus ersetzt welcher wiederum 1982 durch Dieselbusse ersetzt wurde.

Die Anlage wurde auch im Winter zum Skifahren benutzt. Um die Skitechnisch interessante zweite Sektion zu entlasten, wurde 1969 parallel dazu der Skilift Vorsass errichtet.

1996 entschloss man sich die Sesselbahn durch eine neue Seilbahn zu ersetzen. Die Wahl fiel auf eine neuartige 3-S, allerdings fixgeklemmt und als Gruppenumlaufbahn ausgeführt. Der Mechanische Teil lieferte die Firma Mathias Streif aus Schwanden GL, die Laufwerke lieferte der Erfinder der 3-S die Firma Von Roll. Zum Missfallen der Hotels und zur Verkehrstechnisch besseren Anbindung an die Beatenbergbahn, wurde die Talstation zur Bergstation der Standseilbahn Beatenbucht-Beatenberg versetzt. Die 2500m lange Anlage wurde in 2 genau gleich lange Sektionen unterteilt. Die neue Zwischenstation befindet sich westlich von der ehem Sesselbahn Vorsass. Durch diese Streckenanordnung war es möglich die Bahn mit 4 Zügen a 3 Kabinen für je 17 Personen auszuführen. Die Züge treffen sich jeweils genau in der Mitte während in der Tal und Bergstation wieder Fahrgäste zusteigen können. Beide Streckenabschnitte besitzen 3 Stützen. Die Zwischenstation und die Talstation sowi e vor der Bergstation befinden sich Tragseilsättel.

Die Anlage überwindet rund 800 Höhenmeter und fährt dabei 7m/s. Kurios ist auch die Tatsache, dass das Zugseil dicker ist wie das Tragseil. In der Bergstation wo sich die Zugseilspannvorrichtung befindet, fährt die Anlage eine kurze Strecke nur am Zugseil hangend zwischen Stationssattel und Umlenkrad.

2005 wurde die Standseilbahn wiederum durch eine neue Anlage von Garaventa Thun ersetzt.
In Beatenberg gibt es noch einen kleinen Doppelmayr Tellerlift, welcher nicht an das Skigebiet angebunden ist und an diesem Tag nicht lief.

Soviel zur Technik. Die Aussicht vom Gipfel ist wiederum gewaltig. Eiger Mönch Jungfrau, Thuner und Brienzersee sowie der charakteristische Niesen.

Die Pisten allesamt mit Seeblick sind recht abwechslungsreich, allerdings auch hier teilweise sehr viele Steine. Besser ging Offpiste unter der GUB bis zu deren Zwischenstation. Talabfahrt war nicht möglich. Hatte sehr viele Leute. Auch die Tatsache, dass ab der Talstation die Kabinen nur halb gefüllt wurden weil in der Mittelstation noch Schlittler mitfahren wollten sorgten für einige Wartezeit an der GUB: Skilift hingegen ohne Wartezeit.

Fazit: etwas kuriose Erschliessung mit einer Spezialbahn, oben ein Skilift mit Seeblick und tollem Panorama.

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